Renaturierung

Dass sich die Gewinnung von Rohmineralien und Naturschutz gut ergänzen können, ist seit längerem bekannt. Durch die Dynamik in der Natur und die stetig neu entstehenden Pionierhabitate bieten Tagebaue Lebensraum für viele bedrohte Tiere und Pflanzen. Die Biodiversität dieser Pionierflächen ist nachgewiesenermaßen sehr hoch, wir in Frechen haben gut 600 verschiedene Pflanzenarten in der Renaturierung und auch bei den Tierarten gibt es eine beeindruckende Artenvielfalt. Längst haben das auch die Naturschutzverbände erkannt und engagieren sich gemeinsam mit Tagebaubetreibern für ausgewählte Arten.

Besonderes Augenmerk müssen wir auf die Förderung von Waldbewohnern legen, da diese einen Lebensraum benötigen, der schon einige Jahrzehnte alt ist. Ein schwieriges und langfristiges Projekt. Quarzwerke hat eine vielschichtige Praxis entwickelt, mit der Altwaldbewohner in der jungen Natur aktiv gefördert werden.

Aufforstungsmaßnahmen seit 1920

Der Quarzsandtagebau Frechen liegt im Rhein-Erft-Kreis, der mit elf Prozent seiner Fläche einen eher geringen Waldanteil hat. Für Waldbewohner gibt es daher wenig Platz für geeignete Quartiere. Quarzwerke baut in Frechen seit knapp135 Jahren Quarz ab und hat in den 1920er Jahren mit Aufforstungsmaßnahmen begonnen. Mittlerweile sind gut 100 ha renaturiert, rund 60 Prozent mit Waldbäumen (Laubmischwald). Der renaturierte Wald ist in einigen Teilbereichen 60 Jahre alt, also noch zu jung für die meisten Altwald-Bewohner.

Mit gezielten Maßnahmen haben Quarzwerke systematisch begonnen, den renaturierten Wald aufzuwerten und ihn „älter“ wirken zu lassen. Diverse Maßnahmen greifen hierbei ineinander und es werden vermehrt Altwaldarten wie Fledermäuse, Salamander, Bergmolche, Spechte und Erdkröten in den jungen Wald ziehen. Ein neues forstwirtschaftliches Konzept, Fledermaus-Sommer- und Winterquartiere, zahlreiche Totholzstämme, Waldtümpel, ein Amphibientunnel und eine Fledermaushöhle werden helfen, dieses Ziel zu erreichen.