
Schaffung neuer Tümpel für Waldbewohner wie Salamander
Unter den einheimischen Amphibien ist der Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris) die Art mit der engsten Bindung an den Lebensraum Wald. Durch ihre versteckte Lebensweise sowie durch ihre nächtliche Aktivität, vor allem bei „schlechtem“ Wetter wie Regen oder Nebel, können diese Lurche trotz ihrer auffälligen Färbung jahrzehntelang einen Lebensraum bewohnen, ohne dass der Mensch sie jemals bemerkt. Bevorzugt werden heterogen strukturierte Laub- und Mischwälder, sofern sie eine gewisse Bodenfeuchte aufweisen.
Um die richtigen Fördermaßnahmen für den Feuersalamander zu entwickeln, haben Quarzwerke eng mit dem Biologen Prof. Dr. Ulrich Sinsch zusammengearbeitet. In einem im Jahr 2011 von der Universität Koblenz erstellten Amphibienmonitoring empfahl uns Prof. Dr. Ulrich Sinsch (Universität Koblenz-Landau, Fachbereich 3. Mathematik/Naturwissenschaften, Abteilung Biologie, Institut für integrierte Naturwissenschaften) einige Optimierungsmaßnahmen, um den bisher eher selten in der Renaturierung vorkommenden Salamander zu fördern. Unter anderem sollten weitere Waldtümpel angelegt werden, die permanent Wasser führen.
Die ersten Amphibientümpel wurden bereits Mitte der 1980er Jahre in der Renaturierung angelegt. 2011/2012 haben Quarzwerke zwei weitere Tümpel ausgehoben, mit starker Teichfolie abgedichtet und mit Bodensubstrat eines benachbarten Salamanderlaichgewässers versehen. Mit Unterstützung des lokalen Amphibienexperten Stefan Gabriel, Vorsitzender der Amphibien- und Reptiliengruppe des Rhein-Erft-Kreises, siedeln Quarzwerke Salamanderlarven vom Erlenbusch in den renaturierten Wald um. Der Erlenbusch ist ein Wald auf dem Quarzwerke-Gelände jenseits der Grube, der in den kommenden 80 Jahren dem Tagebau weichen wird. Während Vögel und Fledermäuse eigenständig zwischen beiden Waldbereichen wechseln können, benötigen die Salamander Unterstützung. Adulte Tiere sind nicht geeignet dafür in ein anderes Habitat umgesetzt zu werden; bei Larven sind die Voraussetzungen günstiger.
Die Umsiedlungen werden in den kommenden Jahren sukzessive fortgeführt. Zeitgleich werden die Waldtümpel auf Salamanderlarven kontrolliert und die Umgebung nach adulten Tieren abgesucht. Da es, wie oben erwähnt, sehr schwierig ist, ausgewachsene Salamander zu finden, werden neben nächtlichen Kontrollen bei Regen in der Umgebung auch spezielle Schalenbretter ausgelegt, unter denen sich Salamander, Bergmolche oder andere Amphibien gerne verkriechen.
Beim Anlegen der neuen Tümpel wurde darauf geachtet, dass eine leichte Mulde vorgegeben war, dass die Sonneneinstrahlung nicht zu groß werden kann und dass die Umgebung genug Totholz bietet, unter dem sich die adulten Salamander verstecken können
Ein erst im Herbst 2011 angelegter Waldtümpel ist bereits im Frühsommer 2012 mit Bergmolchen und Bergmolchlarven besiedelt. Auch Bergmolche sind typische Waldbewohner, die deutlich häufiger in der Renaturierung in Frechen anzutreffen sind, als der Salamander.