Im Umfeld der Quarzwerke gibt es keine größeren Fledermauswinterquartiere, wie beispielsweise natürliche oder von Menschen hergestellte unterirdische Höhlen.
Die Schaffung von Quartieren dient somit dem Schutz und der Erhaltung der geschützten Tierarten. Mittlerweile ist die Höhle angekommen. Wir haben Hinterlassenschaften von mehreren Arten gefunden. Leider konnte die DNA Analyse keinen Hinweis geben, da durch die Hohe Luftfeuchtigkeit keine DNA mehr an den Köttelchen haftete.
Nach intensiven Recherchen, Gesprächen mit Fledermausexperten des BUND und Besichtigungen verschiedener Typen künstlicher Fledermauswinterhöhlen, entschieden sich Quarzwerke für den Bau einer zehn Meter langen Betonröhre mit einem Innendurchmesser von 2,20 Meter (siehe Foto). Im Inneren sind in einem mäandrierenden Muster spezielle Hohlblock- und Kalksandsteinmauern angelegt, die sowohl spalten- als auch höhlenbewohnenden Fledermäusen Unterschlupf bieten.
Da besonders auf eine hohe Luftfeuchtigkeit (> 90 %) und eine relativ konstante Temperatur, die auch im Winter nur zwischen 1 und 8 Grad Celsius schwanken darf, geachtet werden muss, war die Standortfrage ein wichtiger Faktor.
Um eine Erhitzung durch zu viel Sonneneinstrahlung zu vermeiden, liegt die Öffnung Richtung Norden in unmittelbarer Nähe eines gerade entstehenden kleinen Sees. Die Röhre liegt einen guten Meter unter der Erde. Die unterste Röhre hat permanent Kontakt zum See- und Grundwasser, die darüber liegende nur in Ausnahmefällen. Die hintere Röhre wurde mit langen Betonsteinen und einem wasserdurchlässigen Vlies abgedichtet, um Erdeintrag zu verhindern.
Ein Lüftungsrohr, welches von der hintersten Röhre an die Erdoberfläche führt, sorgt für eine geringe Luftzirkulation, ohne ein zu großes Temperaturgefälle in der Höhe zu schaffen.
Die Höhle bietet daher die idealen Voraussetzungen, um die hohen Anforderungen der überwinternden Fledermäuse an Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu erfüllen.
Die tatsächlichen Werte werden nach Beendigung der Bauarbeiten fern überwacht. Die Messwerte sind per Funk abrufbar, damit die Ruhe der Fledermäuse nicht gestört wird. Der Höhleneingang wird durch eine Wildüberwachungskamera mit Bewegungsmelder kontrolliert.
Die speziellen Fledermaus-Hohlblocksteine werden auch in der Leitmauer am Eingang des Tunnels eingesetzt. Da sich Fledermäuse im Gelände an Strukturen orientieren, werden links und rechts neben dem Tunnel klare, lineare Strukturen geschaffen. Eine Leithecke und ein auffallender Leitbaum sollen den Tunnel für die Fledermäuse wiedererkennbar machen
Im Herbst ziehen sich Fledermäuse in frostsichere Verstecke zurück, in denen weitgehen konstante Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen herrschen. Sie machen dort hängend oder zusammengekauert in Ritzen und Löchern einen etwa sechsmonatigen Winterschlaf.
Der Eingang ist zum Schutz vor Raubtieren mit einer Eisentür mit einem eingesetzten Gitter verschlossen.