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Station 8 – Vögel

Vögel entdecken und beobachten

Von hier aus hast du einen tollen Blick auf das Tagebaugebiet. Es sieht vielleicht so aus, als wäre hier nur Sand und kaum leben – aber schau genau hin! In den steilen Sandwänden haben besondere Vögel ihr Zuhause: die Uferschwalbe und der Bienenfresser.

Diese Vögel sind Zugvögel, das heißt sie verbringen den Winter in warmen Ländern und kommen im Frühling zurück. Die Uferschwalben fliegen bis nach Afrika, und auch die bunten Bienenfresser verbringen ihre Winter in Afrika oder Südeuropa. Wenn sie im Frühling hier ankommen, brauchen sie einen Platz zu m Brüten.

Die steilen Sandwände sind dafür perfekt für sie: Sie graben dort tiefe Röhren, in denen sie ihre Eier sicher vor Feinden verstecken. Die Röhren sind oft über einen Meter lang – stell dir vor, du müsstest mit deinem Schnabel so tief graben!

Normalerweise wird im Tagebau viel Sand abgetragen. Aber hier ist es anders: Biologen und der Werkleiter arbeiten zusammen, um den Vögeln sichere Brutplätze zu bieten. Sie planen genau, wo die Vögel hinkommen und bereiten die Sandwände dort so vor, dass sie so sind wie die Vögel es am liebsten mögen: frisch, steil und mit einem freien Blick auf ihr Jagdrevier. Während der Brutzeit wird an diesen Stellen kein Sand abgebaut, damit die Vögel in ihre Jungen aufziehen können. Sobald sie weitergezogen sind, kann dort wieder gearbeitet werden.

Der Bienenfresser ist besonders spannend: Er hat bunte Federn in Blau, Gelb und Braun und sieht aus, als käme er aus den Tropen! Tatsächlich ist er einer der wenigen Vögeln in Deutschland, die Insekten im Flug fangen. Besonders gerne frisst er Bienen, Hummeln und Wespen, deshalb heißt er auch Bienenfresser. Aber keine Sorge – bevor er sie frisst, reibt er sie erst an einen Ast, um den Stachel unschädlich zu machen!

Nicht nur Bienenfresser und Uferschwalben leben hier. Schau mal genau in den Himmel! Mit etwas Glück siehst du einen Falken oder einen Mäusebussard, der auf der Suche nach Beute kreist. Vielleicht habt ihr schonmal von Geschichten davon gehört, dass ein Mäusebussard Menschen angreift – aber warum tut er das? Meistens ist er ganz friedlich, aber wenn er Junge im Nest hat, kann er sein Revier verteidigen. Jogger oder Spaziergänger, die dem Nest zu nahekommen, werden dann manchmal von oben „angegriffen“. Der Bussard will damit nur sagen: „Bleib weg von meinen Kindern!“

Setz dich auf die Bank und schau genau hin: Welche Vögel kannst du entdecken?

Apropos Falke. In einer eigentlich für Wanderfalken gedachten Nistbox hat sich schon seit ein paar Jahren ein Uhu niedergelassen. Im Herbst taucht er gelegentlich auf, ab Januar wird er dann häufiger darin gesehen – und ab Mitte bis Ende Februar, wenn das erste Ei gelegt ist, kann man ihn täglich beobachten. Wenn ihr neugierig seid, ob der Uhu grade zuhause ist, schaut doch mal hier in die Live-Webcam!