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Station 1 – Kröten & Insekten

Der Krötentunnel – Sicher unterwegs zur großen Liebe

Stell dir vor, du bist eine Kröte und du hast den ganzen Winter in einem kleinen Loch unter der Erde geschlafen. Jetzt wird es wärmer, und du spürst: Es ist Zeit loszuziehen! Dein Ziel? Das Wasser, wo du geboren wurdest – denn dort willst du Nachwuchs bekommen.

Kreuzkröte

Jedes Jahr im Frühling machen sich tausende Kröten, Frösche und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Manchmal ist es ein langer und gefährlicher Weg. Damit die Tiere sicher ans Ziel kommen, gibt es Krötenzäune und Krötentunnel.

Unseren Krötentunnel siehst du, wenn du durch den Zaun schaust- rechts unten endet er in dem kleinen Loch. Von dort aus verläuft er unter der Straße hindurch, wenn ihr genau hinschaut, seht ihr, dass ein Streifen auf dem Asphalt anders aussieht, darunter ist der Tunnel!  Die Kröten aus dem Wald krabbeln meist im Februar dadurch und können nicht von den Autos überfahren werden. 

Von hier oben am Aussichtspunkt kannst du sehen, wohin die Kröten unterwegs sind: zu den warmen Tümpeln und Teichen in der Rekultivierung, in denen sie sich paaren.

Damit ein Krötenmännchen ein Weibchen findet wird gerufen. Jede Art klingt anders: 

  • Die Erdkröte klingt wie ein leises Murmeln.
  • Die Kreuzkröte ruft mit einem hohen, trillernden „Ü-ü-ü-ü“.
  • Die Wechselkröte singt mit hellen melodischen Tönen.

Könnt ihr auch so rufen wie die Kröten? Probiert es doch mal aus!

Bei den Erdkröten tragen die Weibchen die Männchen auf dem Rücken zum Wasser, während bei anderen Krötenarten wie den Kreuzkröten oder den Wechselkröten die Männchen erst am Laichgewässer anfangen, ein Weibchen anzulocken.

Männchen auf Erdkrötenweibchen

Sobald sich ein Paar gefunden hat, klammert sich das Männchen an den Rücken des Weibchens. So geht es gemeinsam ins Wasser, wo das Weibchen die Eier ins Wasser ablegt und das Männchen seinen Samen dazugibt, sodass die Eier außerhalb des Körpers des Weibchens befruchtet werden. Bei Kröten hängen die Eier, anders als bei Fröschen, in langen Schnüren zusammen. Nach einigen Tagen schlüpfen aus den Eiern kleine Kaulquappen, die erst noch im Wasser leben und sich langsam in Kröten verwandeln.

Besonders die Kreuzkröte und die Wechselkröte brauchen Lebensräume wie sie der Tagebau schafft. Sie lieben: 

  • Warme, offene Sandflächen, die sich schnell aufheizen. 
  • Flache Pfützen und Tümpel, die sich nach Regenfällen bilden und ideal für die Eiablage sind. 

Deshalb sieht man diese Arten oft in rekultivierten Gebieten – sie gehören zu den Gewinnern der bergbaulichen Landschaftsveränderung!

Wechselkröte

Kröten gehören zu den Amphibien und diese gehören zu den am stärksten bedrohten Tiergruppen der Welt (Quelle: Weltnaturschutzunion IUCN). Deshalb ist es so wichtig, ihnen z.B. mit Krötentunneln zu helfen und sie zu schützen!

Wenn ihr mehr über Amphibien in Abgrabungsgebieten wissen, wollt guckt doch mal unter Herzlich willkommen!

Insektenhotel – Ein sicherer Unterschlupf für fleißige Helfer

Insekten brauchen geschützte Orte, um sich zu verstecken, ihre Eier abzulegen oder zu überwintern. Doch in vielen Landschaften fehlen natürliche Rückzugsorte wie alte Baumstämme oder hohle Pflanzstängel. Hier kommt das Insektenhotel ins Spiel! Es kann Wildbienen, Marienkäfer und vielen anderen Insekten ein Zuhause bieten.

Damit sich die Gäste in ihrem Hotel auch wohl fühlen, ist es wichtig ein paar Dinge zu beachten:

  • das Insektenhotel sollte an einem sonnigen wind- und regengeschützten Ort stehen,
  • idealerweise mit der Öffnung nach Süden oder Südosten ausgerichtet;
  • die Füllmaterialien müssen sauber und sicher sein – glatte Röhren ohne scharfe Kanten sind besonders wichtig, damit sich die Insekten nicht verletzen; 
  • Tannenzapfen sind zwar oft in Insektenhotels zu finden, locken aber oft auch Feinde, wie Spinnen an, die den Insekten auflauern

Doch ein Insektenhotel allein reicht nicht aus, denn Wildbienen, die darin nisten, können nur wenige hundert Meter weit fliegen. Steht das Hotel an einem Ort ohne blühende Pflanzen, finden die Insekten keine Nahrung. Deshalb ist es wichtig, blühende Wiesen, Sträucher und Kräuter in Gärten oder auf dem Balkon anzupflanzen. Schon ein paar heimische Wildblumen in einem Blumentopf können helfen. 

Wer den Insekten hilft, trägt dazu bei, dass Obstbäume, Blumen und viele andere Pflanzen bestäubt werden – und die Natur im Gleichgewicht bleibt.

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, ein Insektenhotel aufzustellen, dann guckt doch mal zwei Zeilen weiter, dort findet ihr eine Bastelanleitung für ein Insektenhotel.